Symptomatische Therapie bei MS: Unverzichtbar für Funktionalität und Lebensqualität

Symptomatische Therapie bei MS: Unverzichtbar für Funktionalität und Lebensqualität

Reinbek, 29.11.2021 – Beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) stand die symptomatische Therapie von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) und Spastik-assoziierten Beschwerden im Fokus eines Symposiums# unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med. Mathias Mäurer, Würzburg. Das einstimmige Fazit der Experten: Mit Sativex® (Nabiximols),1 einem Oromukosalspray, das die Cannabinoide Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) im definierten Verhältnis (1:1) enthält, ist ein wichtiger Therapiebaustein verfügbar, um den Alltag von MS-Patienten mit Spastik zu verbessern. Es ist das einzige in Deutschland zugelassene Fertigarzneimittel auf Cannabisbasis zur Add-on-Behandlung der mittelschweren bis schweren MS-Spastik.1

Symptomatische Behandlung als tragende Säule im MS-Management

Die symptomatische MS-Therapie ist auch in Zeiten moderner Immuntherapien unverzichtbar, denn die MS schreitet in der Regel unaufhaltsam voran: „Mit hocheffektiven Therapien können wir die Progression zwar verzögern, aber wir können sie nicht stoppen“, erklärte Prof. Dr. med. Herbert Schreiber, Ulm. Für den Alltag der Patienten hat dies oftmals schwerwiegende Folgen, denn ihre Krankheitssymptome nehmen im Verlauf weiter zu, so dass es trotz neuer Therapien zu zunehmenden Einschränkungen der Funktionalität und Lebensqualität kommt. Dabei stellt die MS-induzierte Spastik eine der Hauptursachen für schwere Beeinträchtigungen und eines der häufigsten Symptome überhaupt dar.2 Rund 80 % der MS-Patienten leiden unter Spastik-assoziierten Symptomen wie Schmerzen, Beweglichkeitseinschränkungen, Blasenstörungen oder Fatigue.3

„Eine wirksame symptomatische Therapie ist daher auch in der heutigen Therapielandschaft unbedingt nötig“, so Prof. Schreiber. Als deren Ziele nannte er neben der Reduktion der Krankheitssymptome die Vermeidung sekundärer Schäden und Funktionsstörungen sowie die Verbesserung funktioneller Einschränkungen und der Lebensqualität. Idealerweise werden mit der gewählten antispastischen Therapie nicht nur einzelne, sondern möglichst viele Symptome adressiert. Eine wertvolle symptomatische Behandlungsoption bei MS-assoziierter Spastik ist das THC:CBD-Oromukosalspray Sativex®, das sich gegen verschiedene Spastik-assoziierte Symptome wie etwa Mobilitätseinschränkungen, Spasmen und Schmerzen als wirksam erwiesen hat.4

Nabiximols verbessert Spastik und damit assoziierte Symptome

Daten der placebokontrollierten Doppelblindstudie SAVANT belegen die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Nabiximols als Zusatztherapie zu einer optimierten antispastischen Standardbehandlung bei MS-induzierter Spastik.4 Wie Prof. Dr. med. Michael Haupts, Isselburg, zusammenfasste, konnten in der SAVANT-Studie sowohl Spastik- als auch Schmerz-Scores verbessert werden. Primärer Studienendpunkt war der Anteil an Patienten, die nach zwölf Wochen randomisierter Behandlung eine klinisch relevante (mindestens 30 %-ige) Verbesserung der Spastik zeigten. Dies wurde von signifikant mehr Patienten in der Nabiximols- als in der Placebogruppe erreicht (77,4 % vs. 32,1 %, p < 0,0001). Insgesamt reduzierte Nabiximols die Spastik-Scores signifikant stärker als Placebo (-3,5 vs. -1,6, p < 0,0001). Auch Spastik-bedingte Schmerzen nahmen unter Nabiximols signifikant stärker ab als unter Placebo (-3,2 vs. -1,8, p < 0,0014).4

Eine aktuelle Post-hoc-Analyse der SAVANT-Studie belegt ferner über alle untersuchten Subgruppen (Behinderungsgrad, Spastikausprägung und -dauer) hinweg eine Reduktion von Spastik und Schmerzen um etwa 50 % im Vergleich zu Placebo.5 Dabei waren die Vorteile zugunsten von Nabiximols umso größer, je stärker die Spastik ausgeprägt war.5 „Die symptomatische MS-Therapie mit Sativex® ist folglich ein wichtiger Therapiebaustein, um den Alltag von Patienten mit MS zu verbessern“, betonte Prof. Haupts. Sinnvoll sei dabei die Kombination von Nabiximols und Physiotherapie: Dies legen Daten einer Studie mit 290 MS-Patienten nahe, von denen 77 % innerhalb von vier Wochen eine klinisch relevante Verbesserung aufwiesen. Dabei verstärkte die Physiotherapie den Effekt von Nabiximols.6

Kognition bei MS-Patienten im Blick behalten

Nicht nur die physischen Symptome der MS tragen entscheidend zur Krankheitsprogression und Reduktion der Lebensqualität bei, sondern auch und im Besonderen die neuropsychiatrischen Beschwerden wie Fatigue und Kognitionsstörungen, erklärte Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Iris-Katharina Penner, Düsseldorf. Wie die Neurowissenschaftlerin ausführte, weist der Großteil der Patienten mit MS kognitive Störungen auf, die oft bereits früh im Krankheitsverlauf auftreten und die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit erheblich beeinträchtigen können.7 Als erstes Zeichen kognitiver Störungen treten häufig Schwierigkeiten beim schnellen Verarbeiten von Informationen auf, die als Warnsignal (Red Flag) für eine Progression der Erkrankung gesehen werden sollten.8 Hier muss vor allem mit non-pharmakologischen therapeutischen Ansätzen behandelt werden, mit dem übergeordneten Ziel, die kognitive Reserve der Patienten zu unterstützen und weiter aufzubauen. „In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu wissen, wie sich symptomatische Pharmako-Therapien auf die Kognition der Patienten auswirken“, verdeutlichte Prof. Penner. Zu Sativex® gibt es in einem Systematischen Review keinen Hinweis, dass unter Applikation nach Label hier nachteilige Auswirkungen auf die Kognition zu erwarten sind.9,* Für Nabiximols lägen also nicht nur überzeugende Daten zur Effektivität, sondern auch zur Verträglichkeit vor – ein Aspekt, der im Behandlungsmanagement von MS-Patienten nicht zu unterschätzen sei, so das Fazit der Expertin.

# Virtuelles Symposium (Veranstalter: Almirall Hermal GmbH): „Symptomatische Therapie in der MS – vom Nihilismus bis zu den Cannabinoiden“ im Rahmen des DGN-Kongresses am 5. November 2021

* Zu Gegenanzeigen und Nebenwirkungen hinsichtlich Kognition und Stimmung siehe Fachinformation Sativex®: Sativex® kann zu Nebenwirkungen wie Schwindel und Schläfrigkeit führen. Patienten sollten nicht Auto fahren, wenn sie eine erhebliche Wirkung auf das Zentralnervensystem wie Schwindel oder Schläfrigkeit erfahren.

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Über Sativex®

Sativex® ist ein Endocannabinoid-Modulator bestehend aus zwei Wirkstoffen: THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Entwickelt wurde das Fertigarzneimittel von GW Pharmaceuticals (Großbritannien) und wird auch dort hergestellt. Almirall besitzt die Lizenzrechte in Europa (außer Großbritannien und Russland). Sativex® (THC/CBD) ist als Add-on-Therapeutikum für Patienten mit mittlerer bis schwerer MS-induzierter Spastik indiziert, wenn durch die bisherigen Therapieoptionen keine Besserung der Symptomatik erzielt werden kann.1

Die in Sativex® enthaltenen aktiven Wirkstoffe werden als Cannabinoide bezeichnet. Sie stammen aus der Pflanze Cannabis Sativa, die hierfür unter streng kontrollierten Bedingungen angepflanzt und verarbeitet wird. Cannabinoide reagieren mit körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren unter anderem im zentralen Nervensystem.10,11,12

Über Almirall

Almirall ist ein internationales Pharmaunternehmen mit Sitz in Barcelona, das hochwertige Arzneimittel aus eigener Forschung und Entwicklung sowie durch Kooperationen und Partnerschaften zur Verfügung stellt. Der strategische Fokus liegt in der Hautgesundheit.

Das 1943 gegründete Unternehmen wird heute an der spanischen Börse im IBEX 35 gehandelt (Ticker: ALM) und erwirtschaftete im Jahr 2020 einen Gesamtumsatz von 814,5 Millionen Euro. Almirall beschäftigt mehr als 1.800 Mitarbeiter in Europa und den USA. Durch seine Vision und die Verbundenheit seiner langjährigen Hauptaktionäre leistet Almirall einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, entsprechend seiner Verpflichtung und seiner Entscheidung, Patienten zu helfen, ihre Herausforderungen zu verstehen und die Wissenschaft zu nutzen, um medizinische Lösungen zu bieten, wo sie gebraucht werden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.almirall.de

Pressekontakt:

Gunnar Lühring
m:werk GmbH & Co. KG
Healthcare Communication Humboldtstraße 11, 65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (0)611 – 16086 – 20
E-Mail: luehring@m-werk.de

Nadja Gerdes
Senior Product Manager
Almirall Hermal GmbH Scholtzstraße 3, 21465 Reinbek
Telefon: +49 (0)40 – 72704 – 228
E-Mail: nadja.gerdes@almirall.com

Literatur

  1. Fachinformation Sativex®. Stand: Mai 2020.
  2. Goldman MD et al. Cleve Clin J Med 2006; 73(2): 177–186.
  3. Rizzo MA et al. Mult Scler 2004; 10: 589–595.
  4. Markovà J et al. Int J Neuroscience 2019; 129: 119–128.
  5. Meuth SG et al. Int J Neuroscience 2020; 130: 1199–1205.
  6. Grimaldi A et al. PLOS one 2019; 14: e0219670.
  7. Kobelt G et al. Mult Scler 2017; 23: 1123–1136.
  8. Penner IK. Neurodegener Dis Manag 2017; 7: 19–21.
  9. Dykukha I et al. Systematisches Review 2021; submitted.
  10. Pérez J. Drugs of Today 2006; 42(8): 495–501.
  11. Russo E, Guy GW, Med Hypotheses 2006; 66: 234–246.
  12. Pertwee RG. Br J Pharmacol 2006; 147(suppl 1): 163–171.

Sativex® Spray zur Anwendung in der Mundhöhle. Verschreibungspflichtig, Betäubungsmittel. Zusammensetzung: 1 ml Spray zur Anwend. in d. Mundhöhle enth. 38-44 mg Dickextrakt aus Cannabis sativa L., folium cum flore THC-Chemotyp (Cannabisblätter u. -blüte) entspr. 27 mg Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) u. 35-42 mg Dickextrakt aus Cannabis sativa L., folium cum flore CBD-Chemotyp (Cannabisblätter u. -blüte) entspr. 25 mg Cannabidiol (CBD). Auszugsmittel: Flüssiges Kohlendioxid. 100 μl Spray (entspr. einem Sprühstoß) enth. 2,7 mg THC u. 2,5 mg CBD. Sonst. Bestandt.: 40 mg Ethanol, Propylenglykol, Pfefferminzöl. Anwendungsgebiete: Zur Symptomverbesserung bei erwachsenen Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Spastik aufgrund von Multipler Sklerose, die nicht angemessen auf eine andere anti-spastische Arzneimitteltherapie angesprochen haben und die eine klinisch erhebliche Symptomverbesserung in einem Anfangstherapieversuch aufzeigen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit auf Cannabisextrakte oder einen der sonstigen Bestandteile; bekannte oder vermutete Anamnese oder Familienanamnese von Schizophrenie oder anderer psychotischer Krankheit; Anamnese von schwerer Persönlichkeitsstörung oder anderer erheblicher psychiatrischer Störung mit Ausnahme von einer Depression aufgrund von MS; Stillzeit. Schwangerschaft: Nur bei strenger Indikationsstellung. Für Männer und gebärfähige Frauen Einsatz verlässlicher Verhütungsmethoden während der Therapie und bis drei Monate nach Beendigung der Therapie. Stillzeit: Kontraindiziert. Warnhinweise: Enthält 50% V/V Ethanol, Propylenglykol und Pfefferminzöl. Das Produkt ist entflammbar. Nach Anwendung verschließen. Spray nicht in die Augen gelangen lassen. Zu besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Fachinformation beachten! Nebenwirkungen: Sehr häufig: Schwindelanfälle, Müdigkeit. Häufig: Anorexie (einschließlich reduzierter Appetit), erhöhter Appetit, Depression, Desorientierung, Dissoziation, euphorische Stimmung, Amnesie, Gleichgewichtsstörung, Aufmerksamkeitsstörung, Dysarthrie, Dysgeusie, Lethargie, Gedächtnisstörung, Schläfrigkeit, Verschwommenes Sehen, Vertigo, Konstipation, Diarrhoe, Mundtrockenheit, Glossodynie, Mundschleimhautaphthen, Nausea, Unbehagen und Schmerzen in der Mundhöhle, Erbrechen, Schmerzen an der Verwendungsstelle, Asthenie, Unbehagen, Trunkenheitsgefühl, Indisposition, Sturz. Gelegentlich: Rachenkatarrh, Halluzination (unbestimmt, auditiv, visuell), Sinnestäuschungen, Paranoia, Suizidgedanken Wahnvorstellungen, Synkope, Palpitationen, Tachykardie, Hypertonie, Hustenreiz, Abdominalschmerz (oben), Mundschleimhautverfärbung, Mundschleimhautstörung, Mundschleimhautexfoliation, Stomatitis, Zahnverfärbung, Reizung an der Verwendungsstelle.
Stand der Information: Mai 2020

Almirall Hermal GmbH • 21462 Reinbek
www.almirall.de – E-Mail: info@almirall.de

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